Auf Einladung des Stuttgarter SC s und des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde am 29. Oktober 2022 das 10. Preisträger- Symposion auf dem Hause des Corps Germania Hohenheim abgehalten. Um es vorweg zu sagen: Der Stifterverein hat sich in Stuttgart-Hohenheim sehr wohl gefühlt!

Die Veranstaltung begann um 14 Uhr in dem gut vorbereiteten und gefüllten Kneipsaal des Hauses mit einem Sektempfang zur Lockerung der Atmosphäre. Nach der Begrüßung durch Herrn Björn Hülle Germaniae für den Stuttgarter SC und Prof. Wolfgang Herr für den Stifterverein Alter Corpsstudenten folgte das Vortragsprogramm.

Die Referate spannten einen Bogen von der vorchristlichen Archäologie Vorderasiens übe die Wirtschaftswissenschaften bis zur aktuellen Informatik. Der Moderator des Nachmittags Herr Dustin White Stauffiae stellte jeweils die Referenten und die Thematik kurz vor.  Dr. Armin Müller Friso- Cheruscia Karlsruhe begann mit dem Thema:

KI – Made in Germany – Anwendungsfälle aus deutschen Unternehmen-

Die Frage Was ist künstliche Intelligenz? stellte er zunächst dem Publikum. Mehrere Antworten ergaben eine zufriedenstellende Erklärung, so daß er den Vortrag beruhigt beginnen konnte. Hier  die Zusammenfassung vom Referenten:   KI -Künstliche Intelligenz- stellt die Simulation menschlicher Intelligenz auf Maschinen dar. Konkrete Anwendungsfälle können heute durch KI sehr gut gelöst werden. Eine universelle künstliche Intelligenz, die der menschlichen in allen Facetten nahe kommt oder gar übertrifft+, gibt es nach heutigem Stand nicht. Entlang der gesamten Prozesskette praktisch jeden Unternehmens gibt es Anwendungsfälle, in denen KI in der Lage ist, Prozesse effizienter zu machen, Kosten zu reduzieren, Umsätze zu steigern und Kundenzufriedenheit zu erhöhen.KI Produkte in Unternehmen müssen agil unter enger Einbindung der Nutzer entwickelt werden. Nur so sind betriebliche Probleme zufriedenstellend zu lösen.

Dr. Alexander Sollee, Palatiae München führte den Zuhörerkreis aus der Zukunft in die Vergangenheit: Mehr als Wehrbauten – Sinn und Zweck von Befestigungsanlagen im alten Orient. Der Referent , selbst mehrere Jahre mit Forschung im vorderasiatischen Raum beschäftigt gab zunächst einen Überblick über die Bedeutung des sogenannten fruchtbaren Halbmondes zwischen Nil und Zweistromland von Euphrat und Tigris mit seiner Bedeutung für die Entwicklungsgeschichte des modernen Menschen. Nach einer Quellenübersicht nahm er die Festungsbauten des neuassyrischen Reiches (ca. 900-600 v.Chr.) und ihre unterschiedlichen Funktionen für Herrscher und Volk in den Blick. So weist die partielle Überdimensionierung der Anlagen neben der Verteidigungsfunktion auf eine Demonstration von  Macht und Stärke des Herrschers hin. Im Übersinnlichen der Zeit bestand eine magische Barriere und die Mauern sollten eine geordnete Innenwelt vom Chaos außerhalb trennen. Dr. Pascal Vermehren, Germania Hohenheim, Hassia Gießen, brachte die Zuhörer zurück in die moderne Geschäftswelt. Mit der Prämisse: Produkte sollen/müssen verkauft werden zeigte der Vortragende am Beispiel der “google-glass“, einer Brille mit integriertem Minicomputer, wie innovative Produkte ,die möglicherweise deutliche Verbesserungen enthalten auf Grund von mangelnder Kundenakzeptanz zum Flop werden können. Aus Produktkenntnis folgt Meinungsbildung und Entscheidung. Begriffe wie Adoption- Promotion- Factor, sowie passive und aktive Innovations- Resistenz wurden erklärt.

Ein Fazit: Mit der individuellen Verbesserung eines Produktes muss  die Kundenbereitschaft zusammen gehen. Allen Vorträgen folgte  jeweils eine angeregte Diskussion, die vom Moderator lediglich aus Zeitgründen eingegrenzt werden musste. 

Nach einem Abendessen im benachbarten Lokal Garbe, nebenbei Gründungsort des gastgebenden Corps bildete ein Festkommers auf dem Germanenhaus unter Leitung sämtlicher Präsiden des Stuttgarter SC den harmonischen Abschluss. Für die Festrede war der Referent Dr. Vermehren kurzfristig von seinem Bund berufen worden. In ihr nahm er insbesondere Bezug auf den interdisziplinären Austausch im Corpsverband, dem sich ja auch die Organisatoren des Preisträger Symposion verpflichtet fühlen. Grussworte überbrachten Vertreter  vom Kösener Vorort und WSC. Der Stiftervereinsvorsitzende Prof. Herr dankte mit herzlichen Worten den Organisatoren, namentlich Herrn Hülle als Vertreter des Stuttgarter SC und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftervereins Herrn Sievers. Er lobte insbesondere die SC Zusammenarbeit und die daraus resultierende gute Beteiligung junger Aktiver. Besonderen Beifall erhielt sein Hinweis, dass er in der Ahnengalerie einen seiner Urgroßväter entdeckt habe (Jakob Knell 1899) und er zwar zahlreiche Kösener Corpstudenten unter seinen Vorfahren habe, damit aber nun der Älteste aus dem WSC komme.

10. Preisträger-Symposion in Stuttgart